Marie-Ange Guilleminot

Installationsansicht 1997 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Installationsansicht 1997 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Le Paravent [Der Wandschirm]

1997

Partizipative Installation

Holzparavent aus rostfreiem Stahl, Teakholz und Textilien, Personal für die Massage (je sechs Massagefachkräfte), Besucher_innen

Durchmesser: 370 cm, Höhe: 210 cm

 

Standort

Innenhof des Theaters Münster (damals noch Städtische Bühnen Münster), Neubrückenstraße 63, temporäre Aufstellung und Durchführung während der Dauer der Skulptur. Projekte in Münster 1997

Massagebehandlungen an folgenden Terminen (bei Regen konnte der Paravent nicht genutzt werden):

21.6.1997, 16–17 Uhr

22.–29.6.1997, 14–15 Uhr und 18–19 Uhr

30.6.–6.7.1997, 18–19 Uhr

(7.–25.7.1997 nur Besichtigung)

26.–27.7.1997, 18–19 Uhr

2.–3.8.1997, 18–19 Uhr

9.–10.8.1997, 18–19 Uhr

16.–17.8.1997, 18–19 Uhr

 

Eigentümer

Centre d’arts plastiques contemporains de Bordeaux / Dauerleihgabe der Künstlerin

 

Marie-Ange Guilleminot

* 1960 in Saint-Germain-en-Lays, Frankreich

lebt und arbeitet in Paris, Frankreich

 

Im Innenhof des Münsteraner Stadttheaters, unter freiem Himmel zwischen der Glasfassade und den dort integrierten Resten der Fassade des Romberger Hofes, eines Adelspalais, stellte Marie-Ange Guilleminot einen zwölfteiligen Wandschirm aus Teakholz auf. Die Wandelemente des Paravents besaßen runde Öffnungen, die mit hellbeigen, schlauchförmigen Strickstoffen verhängt waren. Klappstühle luden Passant:innen ein, sich zu setzen und ihre Füße in den Innenraum zu strecken. Dort wartete auf dem mit Holz ausgelegten Boden Fachpersonal darauf, dem unsichtbaren Gegenüber die Füße zu massieren.

Marie-Ange Guilleminot konzipierte die partizipative Aktionsinstallation mit einer neugierigen Erwartungshaltung und erläuterte zum Konzept: „Im Fuß gibt es Reflexzonen. Diese Zonen sind wie das Armaturenbrett eines Flugzeugs, sie geben Auskunft darüber, was in deinem Körper passiert. Man kann auf den Körper einwirken, indem man auf den Fuß einwirkt. Was mich an dem Paravent interessiert, ist die Möglichkeit, jemanden auf eine Art zu berühren, die noch nie erprobt worden ist.“1

Auch die Besucher:innen konnten diese Neugier von außen widerspiegeln, wenn sie sich spontan auf die unerwarteten zwischenmenschlichen Berührungen einließen. Seit den Skulptur. Projekten in Münster 1997 stellt die Künstlerin Le Paravent weltweit aus und entwirft dazu neue Aktionen und Performances.2

Daniel Friedt

1 Marie-Ange Guilleminot, „Le Paravent (Der Wandschirm). Online unter: www.skulptur-projekte.de/skulptur-projekte-download/muenster/97/guille/index.htm →Konzept (Stand 8.6.2017).

2 Ausstellungen fanden beispielsweise statt in: Bordeaux, Centre d’arts plastiques contemporains de Bordeaux (CAPC) 1998; Paris, Musée national d’art moderne Centre Georges Pompidou 2000; Cincinnati, Contemporary Arts Center 2005.

 

Standort

  • Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
  • Nicht mehr vorhanden
  • Im Museum