Franz West

Etude de couleur, 1991, Installationsansicht 1997 © Archiv Franz West. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Etude de couleur, 1991, Installationsansicht 1997 © Archiv Franz West. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Autostat, 1996, Installationsansicht 1997 © Archiv Franz West. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Autostat, 1996, Installationsansicht 1997 © Archiv Franz West. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Warum ist etwas und nicht Nichts?

Dreiteiliges Ausstellungsprojekt, davon zwei Arbeiten in Münster, eine Arbeit bei Stronsdorf in der Nähe von Laa an der Thaya, Österreich

 

Standort

Nördliche Promenade, östlich der Kreuzung Promenade / Am Kreuztor, temporäre Aufstellung für die Skulptur. Projekte in Münster 1997

 

Etude de couleur [Farbstudie]

1991

Installation

Verwendete Materialien und Gegenstände: Kupferrohr, Messing, Blei, Schlauch, Polyester

156 x 212 x 85 cm (Pissoir mit Sichtschutz) und 13 x 100 x 1600 cm (Steg)

Autostat

1996

Skulptur aus einem Eisengerüst, Stahlblech, rosa Lack

160 x 460 x 100 cm

 

 

 

 

Franz West

* 1947 in Wien, Österreich

† 2012 in Wien

Bei seiner zweiten Teilnahme an den Skulptur Projekten stellte Franz West zwei bereits bestehende Arbeiten nahe einem Teich am Promenadenring aus. Das östliche Teichufer nahm die aus zusammengeschweißten Stahlblechen bestehende Skulptur Autostat auf, deren hellrosa Lackierung auffällig im Grünen hervorstach. Auf der gegenüberliegenden Seite installierte West Etude de couleur über dem dort vorhandenen künstlichen Wasserfall. Ein Sichtschutz aus grellbunten Kunststoffflächen schien Männern das Urinieren in das Gewässer zu erlauben. Ein 16 Meter langer, aus farbigen Polyesterplatten belegter Steg führte zu der frei stehenden vermeintlichen Toilettenanlage.

Autostat war Wests erste Arbeit, die primär einen ästhetischen Ansatz verfolgte. Die 1996 ursprünglich für einen Automobilhersteller entworfene klobige Hohlform überarbeitete und vergrößerte West für Münster und stellte sie in einen Dialog mit der parkähnlichen Umgebung und einem Objekt mit funktionalem und partizipatorischem Werkcharakter. Die Szene spiegelte die beiden Gegenpole – Gebrauchswert und skulpturale Autonomie – in Wests Schaffen wider.

Die in Münster unter dem übergeordneten Konzepttitel Warum ist etwas und nicht Nichts? aufgestellten Arbeiten standen in direktem Bezug zu einer dritten Skulptur in Österreich. Diese auf dem Rasen an einer Kreuzung zweier Feldwege liegende Skulptur ähnelte mit ihrem amorphen, rosa lackierten Ovalkörper der Arbeit Autostat.1 West erläuterte, dass er „Penetranz als Motiv der Vervielfachung“ für die weit voneinander entfernte, parallele Ausstellung dreier aufeinander bezogener Werke verstand.2

Daniel Friedt

1 Zum Projekt siehe auch den Eintrag des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. Kunst und Kultur, zu Franz West[,] Skulptur am Ortsrand von Stronsdorf. Online unter: www.publicart.at/home.php?pnr=374&il=12&l=deu&weiter=0 (Stand: 4.5.2017). Zu der Arbeit gibt es dort außerdem eine knappe Videodokumentation.

2 Franz West, „Warum ist etwas und nicht Nichts?“. In: Klaus Bußmann, Kasper König und Florian Matzner (Hg.), Skulptur. Projekte in Münster 1997, Ausst.-Kat.: Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Ostfildern-Ruit 1997, S. 445.

 

Bilder

Standort

  • Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
  • Nicht mehr vorhanden
  • Im Museum

Weitere Teilnahmen

Weitere Teilnahmen dieses Künstlers: 1987