Hubert Kiecol

Installationsansicht 1987 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: LWL / Rudolf Wakonigg

Installationsansicht 1987 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: LWL / Rudolf Wakonigg

Hohe Treppe

1987

Skulptur

Beton, 1120 x 50 x 40 cm

 

Standort

Ecke Mauritzstraße/Asche, in der Nähe des Bült (heutige Ecke des Grundstückes der Stadtbücherei Münster), temporäre Aufstellung für die Dauer der Ausstellung

 

Hubert Kiecol

* 1950 in Bremen, Deutschland

lebt und arbeitet in Köln und Düsseldorf, Deutschland

 

Eine freistehende, minimalistisch-abstrakte, nur 50 Zentimeter breite, dafür aber elf Meter hohe Stele aus Beton schuf Hubert Kiecol für die Skulptur Projekte in Münster 1987. Die Besonderheit dieser Stele ist ihr oberer Abschluss, der durch einen miniaturisierten vierstufigen Treppenabsatz gebildet wird. Ihren Standort fand die Stele auf dem Grundstück der heutigen Stadtbücherei Münster und in direkter Sichtachse zur nahe gelegenen St.-Lamberti-Kirche. Die nach oben strebende Skulptur lenkt den Blick gen Himmel. Insbesondere im Hinblick auf die benachbarte Kirche erinnerte sie an das christliche Motiv der Jakobsleiter.

Mit dem Funktionsverlust reduzierte Kiecol das Motiv der Treppe auf deren geometrische Eigenschaften und elementare Grundformen.1 Kiecols Objekte, zumeist vertraute Gegenstände wie Treppen, Türme und Häuser, lassen sich in ihrer Verdichtung der Volumen und der gleichzeitigen Verzerrung der Maßstäbe auch im Kontext ihrer jeweiligen Aufstellungsorte lesen. Mit der hochragenden, stelenförmigen Treppe in Münster schuf er insofern nicht nur ein formales, sondern auch inhaltliches Pendant zur St.-Lamberti-Kirche.

 

Ronja Primke

1 Eva Schmidt, „Mit dem Blick durch ein gedachtes Teleskop. Hubert Kiecols Skulpturen und Zeichnungen“. In: Westfälischer Kunstverein / Westfälisches Landesmuseum (Hg.), Hubert Kiecol, Ausst.-Kat: Westfälischer Kunstverein / Westfälisches Landesmuseum, Münster 1990, 35–37. 

Standort

  • Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
  • Nicht mehr vorhanden
  • Im Museum