Eduardo Chillida

Installationsansicht 1987 © Zabalaga-Leku / VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: LWL / Rudolf Wakonigg

Installationsansicht 1987 © Zabalaga-Leku / VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: LWL / Rudolf Wakonigg

Monumento a la Tolerancia / Homenaje a Luca Pacioli [Denkmal für die Toleranz / Hommage an Luca Pacioli]

1987

Installation aus zwei Stahlplastiken:

Monumento a la Tolerancia (Modell), 1985, Corten-Stahl, 94 x 264 x 220 cm

Homenaje a Luca Pacioli (Modell), 1986, Corten-Stahl, 70 x 600 x 170 cm

 

Standort

Servatiikirchplatz, nordwestlich des Kirchengebäudes, temporäre Aufstellung vom 13. Juni bis November 1987

 

Eigentümer

Museo Chillida-Leku in Hernani, Spanien

Eduardo Chillida

* 1924 in San Sebastián, Spanien

† 2002 in San Sebastián

Der baskische Bildhauer Eduardo Chillida installierte 1987 zwei bereits bestehende Stahlplastiken als eine neue Arbeit auf dem Servatiikirchplatz. Die abstrakten Werke Monumento a la Tolerancia und Homenaje a Luca Pacioli entsprachen Denkmalentwürfen mittleren Formates.Das Zentrum von Monumento a la Tolerancia bildet ein stehender halber Zylinder, von dem zwei geschwungene Stahlstreben wie Arme abzweigen. Einer der Arme knickt nach einem Viertelkreis senkrecht nach unten und bildet ein U. Homenaje a Luca Pacioli hingegen erinnert aufgrund der Form an einen Tisch, dessen Kanten auf den gegenüberliegenden Schmalseiten konkav und konvex gestaltet sind.

Die Aufstellung der Plastiken in Münster war eine Behelfslösung, da sich Chillidas erste Projektvorschläge nicht umsetzen ließen.Das Modell von Monumento a la Tolerancia sollte der Künstler als riesige Betonplastik für die Stadt Sevilla ausführen.3 In Münster suchte er einen mit Sevilla vergleichbaren Standort. Dabei bezog er sich nicht auf die äußere Umgebungsgestaltung, sondern auf komplexe historische Standortanalogien, die er am Servatiikirchplatz gegeben sah.4 Dort kombinierte Chillida das Toleranz-Denkmal mit einem Ehrenmal für den italienischen Franziskaner und Mathematiker Luca Pacioli.

Eine der unverwirklichten Projektideen für die Skulptur Projekte in Münster 1987 gab den Anstoß für die 1993 vollendete zweiteilige Stahlplastik Diálogo – Tolerancia [Toleranz durch Dialog] hinter dem Rathaus.5

Daniel Friedt

Vgl. Klaus Bußmann, „Eduardo Chillida, Projekt: Versetzung des ,Monuments‘ auf den Prinzipalmarkt“. In: ders. und Kasper König (Hg.), Skulptur Projekte in Münster 1987, Ausst.-Kat.: Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Köln 1987, 61–64.

Zu den beiden verworfenen Vorschlägen siehe ebd., 62–63.

Monumento a la Tolerancia [Denkmal für die Toleranz], 1992, Betonplastik, 500 x 1200 x 800 cm, Sevilla, Muelle de la Sal [Salzkai] an der Uferpromenade.

Die Standorte in Münster und Sevilla ähnelten sich in ihren Bezügen zu Salzhandel, jüdischer Präsenz und antisemitischen Verbrechen der Inquisition bzw. der Nationalsozialisten. In unmittelbarer Nähe des Servatiikirchplatzes verläuft die Salzstraße, eine alte Fernhandelsroute u. a. für wertvolles Salz, und knapp 80 Meter entfernt liegt in der Klosterstraße die 1961 neu errichtete Synagoge, deren Vorgängerbau 1938 in der Reichspogromnacht zerstört wurde.

Diálogo – Tolerancia [Toleranz durch Dialog], 1992, zweiteilige Plastik, Corten-Stahl, 111 x 132 x 286 und 112 x 135 x 292 cm, Münster, Platz des Westfälischen Friedens, seit 2016 im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Standort

Installationsansicht 1987 © Zabalaga-Leku / VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: LWL / Rudolf Wakonigg

Eduardo Chillida
Monumento a la Tolerancia / Homenaje a Luca Pacioli [Denkmal für die Toleranz / Hommage an Luca Pacioli]

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  • Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
  • Nicht mehr vorhanden
  • Im Museum

Weitere Teilnahmen

Weitere Teilnahmen dieses Künstlers: 1997