Reiner Ruthenbeck
Lodenfahne
1987
Installation
Wollstoff (Loden): 1400 x 240 cm, Fahnenstange: 561 cm, 15 Fahrräder
Standort
Lichthof im Altbau des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, temporäre Aufstellung während der Skulptur Projekte in Münster 1987
Eigentümer
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
Reiner Ruthenbeck
* 1937 in Velbert, Deutschland
† 2016 in Ratingen, Deutschland
Reiner Ruthenbeck nutzte den Lichthof im Altbau des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte 1987 als Kulisse für eine in etwa sieben Metern Höhe waagerecht in den Raum hineinragende Fahnenstange. Von dieser hing eine gut doppelt so lange Fahne aus dunkelgrünem Lodenstoff herab.1 Die Überlänge des robusten Wollgewebes drapierte der Künstler über 15 im Kreis parkenden Fahrrädern. Die zunächst glatte Stoffoberfläche lief unten in schwungvollen Falten aus und bedeckte die Räder teilweise.
Die Installation Lodenfahne lebte von der Spannung zwischen Schwerkraft und Leichtigkeit in der hängenden Stoffbahn und dem Gegensatz zwischen musealem Innenraum und den aus dem Außenraum stammenden Transportmitteln. Ruthenbeck war mit Münster sehr vertraut, zumal er von 1980 bis 2000 als Professor an der Kunstakademie lehrte. Mit der Kombination aus fließendem Stoff und den zur Fortbewegung vorgesehenen Leezen2 entwarf er ein ironisches Porträt der Stadt, die – wie der Volksmund sagt – mehr Fahrräder als Einwohner hat.
Daniel Friedt
1 Vgl. Ruthenbecks Konzeptbeschreibung in: Klaus Bußmann und Kasper König (Hg.), Skulptur Projekte in Münster 1987, Ausst.-Kat.: Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster und Köln 1987, 232.
2 Fahrräder werden in Münster umgangssprachlich als Leezen bezeichnet.
Standort
- Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
- Nicht mehr vorhanden
- Im Museum
Weitere Teilnahmen
Weitere Teilnahmen dieses Künstlers: 1997