Eva Meyer / Eran Schaerf

Installationsansicht 2007 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Installationsansicht 2007 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Sie könnte zu Ihnen gehören

2007

Filmprojektion, Mini DV, übertragen auf DVD, Farbe/SW, Sound: Peter Steckroth, 37 Minuten

Filmische Montage aus eigenen Aufnahmen und:

Alle Jahre wieder (1967, Regie: Ulrich Schamoni)

Desperate Journey [Sabotageauftrag Berlin] (1942, Regie: Raoul Walsh)

Zwischen Hoffen und Bangen (2003, Regie: Markus Schröder, auf der Grundlage von Privatfilmen aus der Zeit von 1937 bis 1939)

 

Standort

Konferenzraum im Hotel Mauritzhof, Eisenbahnstraße 17, temporäre Installation für den Zeitraum der skulptur projekte münster 07

 

 

Eva Meyer / Eran Schaerf

* 1950 in Freiburg, Deutschland

lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland

 

* 1962 in Tel Aviv, Israel

lebt und arbeitet in Berlin

 

Für die vierte Ausgabe der Skulptur Projekte entwickelte das Künstlerduo Eva Meyer und Eran Schaerf die Filminstallation Sie könnte zu Ihnen gehören. In diesem Film über Münster montierten sie eigenes und fremdes Bildmaterial, das in der Stadt selbst gedreht worden war oder diese als Kulisse verwendet hatte: Ausschnitte aus Desperate Journey (1942) und Alle Jahre wieder (1967) sowie Sequenzen der Dokumentation Zwischen Hoffen und Bangen (2003) verbanden sie mit eigenen aktuellen Aufnahmen zu einem neuen filmischen Raum und schufen so eine Art Filmgedächtnis der Stadt. Im Zentrum standen die aus verschiedenen Blickwinkeln vermittelten Erinnerungen, die Meyer und Schaerf mehrfach synchronisierten: In einer Bildebene konnten die Betrachtenden eine Montage von eindeutig fiktionalen Momenten und dokumentarischen Privataufnahmen aus den späten 1930er-Jahren wahrnehmen. Gleichzeitig erlebten sie die Filmgeschichten aus der Perspektive von drei Protagonistinnen. In einer weiteren Bildebene mischten die Künstler von der Schauspielerin Carola Regnier gesprochene Textpassagen mit den Aufnahmen einer Kamera, die Regnier auf ihrem Gang durch das Stadttheater begleitete. Mit dem Nichtübereinstimmen von Bild- und Tonspur suchten Meyer und Schaerf Zeichensysteme und deren konventionelle Bezüge zwischen Wörtern, Bildern und Dingen zu unterminieren. Verschiedene Genres, Zeiten, Räume, Stimmen und Erfahrungen verdichteten sich so zu einer neuartigen Schrift, wie Elfriede Jelinek1 die Eigenheit der Arbeiten von Meyer und Schaerf bezeichnete.

Beate Pittnauer

1 Elfriede Jelinek, „Den Griff festhalten. Zu den Filmen von Eva Meyer und Eran Schaerf“, In: Brigitte Franzen, Kasper König und Carina Plath (Hg.), skulptur projekte münster 07, Ausst.-Kat.: LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Köln 2007, 156.

 

Standort

  • Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
  • Nicht mehr vorhanden
  • Im Museum